Donnerstag, 28. November 2019

Literaturhaus Wien Zieglergasse 26A, 1070 Wien

16:30 Uhr

Literaturwettbewerb für Schüler/innen

Preisverleihung

Zum mittlerweile dritten Mal wurde im Rahmen des Festivals auch ein Literaturwettbewerb ausgeschrieben. Teilnahmeberechtigt waren Schüler/innen im Alter von 14–20 Jahren, die in Österreich leben. Eine Fachjury – bestehend aus Robert Huez, Leiter des Literaturhauses Wien, Gustav Ernst, Autor und Herausgeber der Literaturzeitschrift kolik, und Zita Bereuter, Leiterin des Literaturressorts bei FM4 und Organisatorin von Wortlaut – ermittelte die drei besten Texte.

Jurybegründung und Preisverleihung: Gustav Ernst
Lesung: Kathy Alram, Martin Mayr, Vivien Daniel

17:30 Uhr

Keine Angst. Eine Schachtel voll Andachtsbildchen

Ausstellungsbeitrag

© Thomas Langdon

Teresa Präauer, Fried Preisträgerin aus dem Jahr 2017, zeigt – zum Themenschwerpunkt Angstüberwindung – eine Sammlung von 68 Andachtsbildchen, ein Flohmarktfund, datiert ab den 1920er-Jahren bis in die 1980er-Jahre.


Teresa Präauer, geb. 1979 in Linz, ist Autorin und bildende Künstlerin. Präauer veröffentlichte 2012 – alle Bücher bei Wallstein – den Roman Für den Herrscher aus Übersee, der mit dem aspekte-Literaturpreis ausgezeichnet wurde. Im Herbst 2014 erschien der Künstlerroman Johnny und Jean, für den sie u. a. den Droste-Literaturförderpreis erhielt. 2016 folgte der dritte Roman Oh Schimmi, ein „formvollendet freier Roman [...], verrückt, verstörend, sehr komisch und auch tragisch“ (Die Zeit), 2018 erschien der erzählerische Essay Tier werden. 2017 war Teresa Präauer Writer in Residence am Grinnell College in den USA. Im selben Jahr wurde sie mit dem Erich Fried Preis ausgezeichnet. 2018 folgte der erzählerische Essay Tier werden und zuletzt 2021 der Geschichtenband Das Glück ist eine Bohne. Teresa Präauer lebt in Wien.

18:00 Uhr

John Connolly

© Iván Gimenez Costa
ERSTMALS IN ÖSTERREICH

Stories of fear allowed me to explore the concept of fear itself.

Der irische Thrillerbestsellerautor John Connolly, der gerne Mystery-Elemente und brutale Schockmomente zu einem blutigen Cocktail mixt, setzt sich in seiner eigens für das Festival verfassten Rede mit der Funktionsweise von Angst im Thriller auseinander und führt mit dem britischen Thrillerautor Robert Pimm ein Gespräch.

Rede, Gespräch & Lesung
John Connolly (IRL) hält eine Rede zum Thema „Angst“ mit anschließendem Gespräch. Zum Abschluss liest er die Kurzgeschichte A Dream of Winter
Grußworte: Tom Hanney (irischer Botschafter)
Einleitung: Anne Zauner (Festivalleiterin)
Gespräch: Robert Pimm (GB), Thrillerautor, u. a. von Blood Summit

Rede und Lesung auf Englisch mit deutscher Übersetzung als Projektion auf Leinwand | Übersetzerin: Isolde Schmitt | Gespräch in englischer Sprache


John Connolly, geb. 1968 in Dublin, Irland, wo er auch lebt. Nach seinem Journalismus-Studium arbeitete er für die Irish Times, bevor er sich dem Verfassen von packenden, oft mystisch angehauchten Thrillern widmete. Seit Every Dead Thing (1999, dt. 1999), seinem Debütroman, wurde er zu einem der erfolgreichsten Thrillerautoren weltweit. Er publizierte über dreißig Bücher, darunter die preisgekrönte Romanreihe rund um den New Yorker Ex-Polizisten Charlie „Bird“ Parker, der ausgezeichnete Fantasy-Roman The Book of Lost Things (2006, dt. 2008) sowie He (2017, dt. 2018), eine fiktive Darstellung des Lebens von Comedian Stan Laurel. John Connolly verfasste weiters zwei Sammlungen mit Gruselgeschichten, Nocturnes (2004, dt. 2007) und Night Music (2015), die von BBC Radio 4  in Serie  ausgestrahlt wurden.

19:15 Uhr

Joseph Incardona

© J. B. Besançon
ERSTMALS IN ÖSTERREICH

Vorher haben sie Seite an Seite geschlafen, mit der Angst in ihrer Mitte.

Joseph Incardonas Geschichte über einen Vater, der auf der Suche nach dem Mörder seiner Tochter ist, wurde zuerst im französischen Sprachraum zum preisgekrönten literarischen Erfolg. Nun ist das Buch in der Übersetzung von Lydia Dimitrow auf Deutsch erschienen und setzt seinen Erfolgslauf fort.  So bezeichnet Journalist und Autor Peter Henning in seiner Rezension im Spiegel Joseph Incardona als einen Meister des Roman noir, dessen Buch „derzeit seinesgleichen sucht“.

Buchpräsentation & Gespräch
Joseph Incardona (CH): Derrière les panneaux, il y a des hommes (dt. Asphaltdschungel, Übersetzerin: Lydia Dimitrow, Lenos 2019)
Moderation: Sebastian Fasthuber (Literatur- und Musikkritiker)

Lesung auf Französisch mit deutscher Übersetzung als Projektion auf Leinwand | Dolmetscherin: Isolde Schmitt


Joseph Incardona, geb. 1969 in Lausanne, Schweiz. Der Schriftsteller und Drehbuchautor veröffentlichte zahlreiche Romane, Kurzgeschichten, Theaterstücke und Comics, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde. 2014 führte er zusammen mit Cyril Bron Regie bei Milky Way, einem Roadmovie, das quer durch Frankreich bis an die belgische Nordseeküste führt. Für seinen Thriller Derrière les panneaux, il y a des hommes (2015, dt. 2019) wurde Incardona 2015 mit dem renommierten Grand Prix de littérature policière ausgezeichnet. Der Roman noir zählt mittlerweile zu den Klassikern seines Genres. Incardona ist Dozent am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel und lebt in Genf.

20:30 Uhr

Jeong Yu-jeong

© Shin Hyoung Duk
ERSTMALS IN ÖSTERREICH

Aber in der Nacht, als ich der Frau Schritt für Schritt folgte, fand ich endlich den Schlüssel. Ich erkannte, zu was ich mich hingezogen fühlte: Ich fühlte mich zu Ängstlichen hingezogen.

Der literarische Durchbruch kam für die südkoreanische Autorin Jeong Yu-jeong nicht über Nacht. Nach zahlreichen Absagen gelang ihr 2007 mit ihrer ersten Veröffentlichung, einem Buch für junge Erwachsene, der erste Achtungserfolg. Das Blatt wendete sich 2011, als Jeong Yu-jeongs Thriller Chilnyeonui bam (dt. Sieben Jahre Nacht, 2016) erschien. Der genaue Blick in menschliche Abgründe und ihr gnadenlos realistischer Erzählstil fanden rasch eine internationale Leserschaft. Dies gilt auch für ihren jüngsten Roman Jong-ui Giwon (dt. Der gute Sohn), einer meisterhaften Studie über eine psychotische Mutter-Sohn-Beziehung, “that keeps your heart pumping—and then breaks it.” (Entertainment Weekly)

Buchpräsentation & Gespräch
Grußworte: Yun Jon Seok  (koreanischer Kulturattaché)
Jeong Yu-jeong (KOR): Jong-ui Giwon (dt. Der gute Sohn, Übersetzerin: Kyong-Hae Flügel, Unionsverlag 2019)
Moderation: Sebastian Fasthuber (Literatur- und Musikkritiker)

Lesung auf Koreanisch mit deutscher Übersetzung als Projektion auf Leinwand | Dolmetschung: Kyong-Hae Flügel


Jeong Yu-jeong, geb. 1966 in Hampyeong, Südkorea. Die Autorin ist mit ihren psychologisch ausgefeilten Thrillern ein Bestseller-Garant in Südkorea und wird oft „Koreas Stephen King“ genannt. Davor arbeitete sie als Krankenschwester in der Notaufnahme und als Sachverständige der staatlichen Gesundheitsversicherung. Als Autorin trat sie mit dem Roman Nae insaeng-ui spring camp (2007), ausgezeichnet mit dem Segye Youth Literary Award, erstmals in Erscheinung. Der Durchbruch gelang ihr mit Chilnyeonui bam (2011, dt. 2016), einem Thriller über einen Vater, der gezwungenermaßen zum Mörder wird. Zuletzt erschien ihr Roman Jong-ui Giwon (2016, dt. 2019), eine beklemmend psychopathische Mutter-Sohn-Geschichte. Jeong Yu-jeong lebt in Gwangju, Südkorea.