Freitag, 1. Dezember 2017

Literaturhaus Wien Seidengasse 13, 1070 Wien

16:00 Uhr

Preisverleihung

Zehn Zeilen Zuneigung – Literaturwettbewerb für Schüler/innen

Jurybegründung und Preisverleihung Gustav Ernst
Lesung Preisträger/innen

Die drei besten Texte wurden von einer Fachjury ermittelt Thomas Ballhausen, Autor und Organisator des Festival-Vermittlungsprogramms, Zita Bereuter, Leiterin des Literaturressorts bei FM4 und Organisatorin von Wortlaut, Gustav Ernst, Autor und Herausgeber der Literaturzeitschrift kolik, sowie Robert Huez, Leiter des Literaturhauses Wien

16:30 Uhr

Roundtable zum Tagesthema „Lyrik / Lyrics“

Mit den Autor/inn/en Sylvia Geist (D), Tristan Marquardt (D) und Judith Nika Pfeifer (A) sowie der österreichischen Singer-Songwriterin Clara Luzia
Moderation Thomas Ballhausen


Sylvia Geist, geboren 1963 in Berlin, schreibt Gedichte, erzählende Prosa und Essays. Als Übersetzerin veröffentlichte sie u. a. Gedichte von John Ashberry, Peter Gizzi und zeitgenössische Lyrik aus Südafrika.
Zuletzt erschien 2014 der Gedichtband Gordisches Paradies bei Hanser Berlin und 2015 bei Carl-Walter Kottnik das bibliophile Booklet umverkehrte zertrümmerung mit Collagen von Arne Rautenberg. Im Frühjahr 2018 kommt bei Hanser Berlin ihr neuer Gedichtband Fremde Felle heraus. Sylvia Geist lebt und arbeitet in der Uckermark und in Vancouver.

Clara Luzia ist der Künstlername der österreichischen Singer-Songwriterin Clara Luzia Maria Priemer-Humpel, geboren 1978 im niederösterreichischen Oberretzbach. 1999 begründete die Musikerin mit ihrer Schwester Veronika und Elisabeth Gettinger die Formation Alalie Lilt, die 2002 das rasch vergriffene Debütalbum Cyclopedia veröffentlichte. 2005 verließ Clara Luzia die Band, um sich ihrer Solokarriere zu widmen. Das Solodebüt Railroad Tracks erschien 2006 im eigens gegründeten Label Asinella Records.
Es folgten die erfolgreichen Alben Falling into Place (2011), We Are Fish (2013) oder Here’s To Nemesis (2015); zuletzt erschien im Juli 2017 die Single Mood Swing. Clara Luzia lebt in Wien.

Tristan Marquardt, geboren 1987 in Göttingen, Lyriker und Literaturvermittler. Der Autor ist Mitglied des Berliner Lyrikkollektivs G13. Darüber hinaus engagiert er sich generell für eine breitere Wahrnehmung von Lyrik in der Öffentlichkeit. Seit 2012 kuratiert er die Lesereihe meine drei lyrischen ichs in München und ist Mitinitiator des Großen Tags der jungen Münchner Literatur sowie der Initiative Unabhängige Lesereihen. Sein literarisches Debüt das amortisiert sich nicht erschien 2013 bei kookbooks. 2017 gab er gemeinsam mit dem Lyriker Jan Wagner die Anthologie Unmögliche Liebe. Die Kunst des Minnesangs in neuen Übertragungen bei Hanser heraus. Tristan Marquardt lebt in München und Zürich.

Judith Nika Pfeifer, geboren 1975, aufgewachsen in Wien und Oberösterreich, ist Kommunikations- und Sprachwissenschaftlerin, schreibt Lyrik, Prosa sowie szenische und radiofone Texte, u. a. für Ö1 Kunstradio-Radiokunst. Judith Nika Pfeifer ist auch bekannt für ihre transmedialen Kunstprojekte und Gemeinschaftsarbeiten in Wien, Berlin, Edinburgh, Montreal oder Rom. 2012 wurde die Autorin mit dem Reinhard-Priessnitz-Preis ausgezeichnet. Zuletzt erschienen: nichts ist wichtiger. ding kleines du (Mitter, 2012), zwischen. Prosa (Czernin 2014), manchmal passiert auch minutenlang gar nichts (Berger, 2015), Violante (Czernin, 2017)

18:00 Uhr

Solokonzert Clara Luzia

© Mirjam Unger

Put down your sword and shiny shield
for this is not a battlefield
a smile echoes on forever

Die Songtexte von Clara Luzia sind codierte Erzählungen über die Suche nach dem richtigen Leben im falschen: Wer sie verstehen will, kann sie leicht entschlüsseln. Wer die Comfort Zone nicht verlassen will, wird auch im harten Kapitalismusangriff ein softes Liebeslied hören. Doch wer genau zuhört, der gewinnt. (Donaukanaltreiben)

Biografie s.o.

18:30 Uhr

Zehn Minuten Liebeslyrik

Oswald Egger, Friederike Mayröcker, Jan Wagner

Eine Autorin und zwei Autoren lesen – je zehn Minuten lang – Liebeslyrik aus ihrem ebenso unterschiedlichen wie außergewöhnlichen Schaffen; die drei Literaturgrößen zählen zweifellos zu den ikonischen Stimmen der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur Oswald Egger (I / D), Friederike Mayröcker (A) und Jan Wagner (D)


Oswald Egger, geboren 1963 in Lana/Südtirol. Von 1988 bis 1998 war er Herausgeber der Zeitschrift Der Prokurist sowie der edition per procura und von 1986 bis 1995 Veranstalter der Kulturtage Lana. Seine Prosa und Gedichte sind in zahlreiche Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet. Seit 2011 ist er Professor für Sprache und Gestalt an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. 2014 erhielt er das Villa-Massimo-Stipendium und den Outstanding Artist Award für Literatur, 2017 den Georg-Trakl-Preis für Lyrik.
Werke bei Suhrkamp zuletzt: Die ganze Zeit (2010), Euer Lenz (Prosa, 2013), Val di Non (2017).
Oswald Egger lebt auf der Raketenstation Hombroich, einem visionären Ort für Kunst, Kultur und Wissenschaft.

Friederike Mayröcker, geb. 1924 in Wien. Erste literarische Arbeiten entstanden bereits 1939.  1954 lernte sie den österreichischen Autor Ernst Jandl kennen, mit dem sie zunächst eine enge Freundschaft verband, später wurde sie zu seiner Lebensgefährtin. 1956 erschien die erste Buchveröffentlichung. Es folgten Lyrik- und Prosabände, Erzählungen und Hörspiele, Kinderbücher und Bühnentexte. Seit 1975 veröffentlicht Mayröcker ihre Werke bei Suhrkamp. Die Autorin wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Georg-Büchner-Preis 2001, zuletzt mit dem Österreichischen Buchpreis 2016 und dem Günter-Eich-Preis 2017. Jüngste Veröffentlichungen: études (2013), cahier (2014), fleurs (2016), Pathos und Schwalbe (2018). Lebt in Wien.

Jan Wagner, geboren 1971 in Hamburg, lebt in Berlin. Übersetzer englischsprachiger Lyrik, freier Literaturkritiker und bis 2003 Mitherausgeber der Loseblattsammlung Die Außenseite des Elements. Jan Wagner veröffentlichte bislang sieben Gedichtbände bei Hanser Berlin, zuletzt Selbstporträt mit Bienenschwarm (2016) sowie die Essaysammlung Der verschlossene Raum. Beiläufige Prosa (2017).
Sein Werk wurde mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht, u. a. mit dem Villa-Massimo-Stipendium (2011), dem Friedrich-Hölderlin-Preis (2011), dem Preis der Leipziger Buchmesse (2015) und zuletzt dem Georg-Büchner-Preis (2017).

19:30 Uhr

Österreich-Buchpremiere

Tristan Marquart, Jan Wagner (Hg.) Unmögliche Liebe. Die Kunst des Minnesangs in neuen Übertragungen. Zweisprachige Ausgabe (Hanser, 2017)

In den Gedichten der Anthologie betreten die Leser nicht nur ein über achthundert Jahre altes Neuland, eine Welt, deren Begehren nah und fremd zugleich erscheint. Die fantastisch unterschiedlichen Übersetzungsweisen durch über sechzig heutige Dichter zeigen darüber hinaus, was für Ideen die Gegenwartslyrik heute prägen.
Es ist ein großes Abenteuer, die Elementartexte der deutschen Dichtung zu erkunden und sich von dieser vorzüglichen, an Entdeckungen überreichen Anthologie zu den Quellen der modernen Dichtkunst führen zu lassen. (Die Zeit)

Es lesen  Ulrike Draesner, Oswald Egger, Sylvia Geist
Einleitung & Gespräch mit den Herausgebern Daniela Strigl (Literaturkritikerin und Literaturwissenschaftlerin)

© privat

Ulrike Draesner, geboren 1962 in München, ist Romanautorin, Lyrikerin und Essayistin. Sie studierte in England und Deutschland. Ihre erste Veröffentlichung, der Gedichtband gedächtnisschleifen, erschien 1995. Weitere Gedichtbände, Bände mit Erzählungen und Romane folgten, zuletzt Sieben Sprünge vom Rand der Welt (Roman, 2014), subsong (Gedichte, 2014) und Mein Hiddensee (2015). Übersetzungen aus dem Englischen und Französischen ergänzen ihr literarisches Werk ebenso wie die Realisierung intermedialer Projekte. Zuletzt wurde die Autorin mit dem orphil-Preis für Lyrik 2016 und dem Nicolas-Born-Preis 2016 ausgezeichnet. Ulrike Draesner lebt in Berlin und Oxford.

Die übrigen Biografien s.o.

21:30 Uhr

Erstmals in Österreich

Being lonely makes you special, but being special makes you lonely, too.


Konzert

Sophia Kennedy
Das erste Soloalbum der Musikerin mit US-amerikanischen Wurzeln Sophia Kennedy (Pampa Records, 2017) wird von der Musikwelt gefeiert. Der NDR erklärt es zum Album des Jahres, Spex schreibt: „Wie ein Naturereignis ist diese Stimme von Sophia Kennedy einfach da.“
Das Album zeigt die Musikerin als dramatische Romantikerin und distanzierte Diseuse, als Sprachspielartistin und Melodiemeisterin; in ihren elf Liedern reist sie vom Doo-wop zum Dubstep, vom klassischen Crooning bis zum souligen R’n’B, von Frank Sinatra bis zu Beyoncé.

Präsentation Thomas Edlinger (Kulturjournalist und künstlerischer Leiter Donaufestival)


Sophia Kennedy, geboren 1989 in Baltimore, USA. Nachdem sie ihre Kindheit und Jugend in Maryland verbracht hatte, kam Kennedy nach Hamburg, um an der Hochschule für Bildende Künste Film zu studieren. Im Jahr 2013 veröffentlichte sie zusammen mit Erobique das Lied Angel Lagoon. Gemeinsam mit Helena Ratka gründete sie das elektronisch orientierte Duo Shari Vari. Im Januar 2017 brachte das Duo seine erste EP Life Should Be a Holiday heraus. Ihr Debütalbum nahm Sophia Kennedy zusammen mit Mense Reents auf. Es wurde 2017 auf dem Label Pampa Records von DJ Koze veröffentlicht. Sophia Kennedy lebt in Hamburg.