Internationales Poesiefestival Erich Fried 2025 – Tag 1

Mittwoch, 4.6.2025

Mit: Volha Hapeyeva, Matthias Göritz, Dimitri Strozew, Iryna Herasimovich, Sylvia Dasse, Marina
Skalova,Heike Fiedler, Kim Hyesoon, Uljana Wolf, Sool Park, Irene Maier

Den Auftakt des zweiten Festivaltages gestaltete die Schriftstellerin Volha Hapeyeva, die Anfang
des Jahres als erste Stipendiatin des Mayröcker-Residence-Programms eingeladen war.
Im Gespräch mit Moderator Matthias Göritz las sie aus ihrem Gedichtband Trapezherz. Dieser
versammelt Lyrik aus den vergangenen zwanzig Jahren und reflektiert die Erfahrungen der aus
Belarus stammenden Dichterin und Sprachwissenschaftlerin. Die Texte von Volha Hapeyeva
wurden von Matthias Göritz ins Deutsche übertragen.

Es folgte eine Lesung mit anschließendem Gespräch von Dimitri Strozew, begleitet von Sylvia
Sasse und Iryna Herasimovich. Strozew, ebenfalls aus Belarus, ist Dichter, Verleger und Aktivist
und lebt derzeit im Exil in Deutschland. In Berlin gründete er hochroth Minsk – eine Plattform für
belarusische sowie im Exil lebende Schriftsteller:innen, um deren Werke frei zugänglich zu
machen. Gemeinsam mit Sasse und Herasimovich sprach er über die Initiative 33 Bücher für ein
anderes Belarus.

Den darauffolgenden Programmpunkt gestaltete Marina Skalova mit einer Lesung aus ihrem
dreisprachigen Gedichtband Le corps cillé (Der blinzelnde Körper), der u. a. ein Aufeinandertreffen
der Sprachen Russisch, Deutsch und Französisch darstellt.
Den Abschluss des Tages bildete die aus Korea stammende Stardichterin Kim Hyesoon.
Gelesen wurde aus ihrem nun auch in deutscher Übersetzung vorliegenden Gedichtband
Autobiographie des Todes, einem Zyklus aus 49 Gedichten. Ihre Texte kreisen um
Themen wie Emanzipation, Tod und gesellschaftliche Normen. Uljana Wolf und Sool
Park haben den Band ins Deutsche übersetzt. Das Gespräch mit der Dichterin wurde von
Irene Maier gedolmetscht.