Donnerstag, 5.6.2025
Mit: Clemens J. Setz, Logan February, Christian Filips, Barbara Zwiefelhofer, Ann
Cotten, Kanako Tada, Mario Schlager, Rozalie Hirs, Geert Jan Mulder
Tag zwei des Festivals begann mit einem Vortrag des Georg-Büchner-Preisträgers von
2021, Clemens J. Setz. Er widmete sich den Gedichten und der Poesie des
amerikanischen Dichters James Tate (1943–2015). Setz tauchte tief in Tates Werk ein,
das von Alltagsbeobachtungen und einem humanistischen Weltbild geprägt ist und einen
poetischen Kosmos bildet, der stilprägend für nachfolgende Dichter:innen-Generationen
wurde.
Unter der Moderation von Christian Filips folgte eine Lesung von Logan February.
Logan February ein:e nicht-binäre:r nigerianische:r Lyriker:in und DAAD-Stipendiat:in
in Berlin, verbindet in dem Gedichtband Mental Voodoo präkoloniale, genderfluide
westafrikanische Traditionen mit aktuellen queeren Diskursen zu einer kraftvollen
Poesie über Herkunft, Identität, Religion und Sprache.
Im Anschluss folgte eine Performance zur aktuellen Ausstellung von Künstlerin Kanako
Tada und Schriftstellerin Ann Cotten unter Mitwirkung von Mario Schlager, die von der
Ausstellungs-Kuratorin Barbara Zwiefelhofer eingeleitet wurde. In ihrer dreisprachigen
künstlerischen Forschung (Deutsch, Englisch, Japanisch) erkundeten Ann Cotten und
Kanako Tada in der Ausstellung die ästhetische Dimension sprachlicher Systeme und
die Sichtbarkeit grammatikalischer Beziehungen.
Den letzten Programmpunkt des Tages bildeten Rozalie Hirs und Geert Jan Mulder mit
ihrer Performance dreams of airs. Die niederländische Komponistin und Lyrikerin
Rozalie Hirs verbindet in ihrem Werk experimentell Poesie und Musik, wobei sie
traditionelle und elektronische Klänge kombiniert; ihr Stück dreams of airs ist ein
Zyklus aus Gedichten und Musik, der durch psychoakustische Effekte wie binaurale
Beats dynamische Klanglandschaften schafft und als dreisprachiges Libretto eine
humanistische Meditation über Sprache, Musik und Traum darstellt.









